Die Freiheitskämpfe der Frauen - 100 Jahre Frauenwahlrecht

Feministische Bewegungen gehen weltweit auf die Straßen - in den USA marschieren sie gegen die Trump-Regierung, in Spanien gingen am 8. März Millionen Menschen für Frauenrechte auf die Straße, in Lateinamerika ebenso wie in Irland und Polen streiten Frauen für ihre reproduktiven Rechte. 

Im November 1918 erhielten Frauen in Österreich un Deutschland nach langen Kämpfen das Wahlrecht. In der Schweiz hingegen kämpften Frauen noch bis in die 1990er dafür. Wie sieht es heute aus? In Deutschland ist zur Zeit das passive Wahlrecht in Gefahr, denn der Frauenanteil hat sich im deutschen Bundestag drastisch verringert, in manchen Länderparlamenten liegt er bei gerade mal 25%, zudem gibt es nur 10% Bürgermeisterinnen. In bundesweiten Initiativen geht es darum, Wahlrechtsreformen nach dem Vorbild anderer Länder, vor allem Frankreich, durchzusetzen. Auch in anderen Bereichen fordern Frauen mehr Beteiligung, z.B. in der Wirtschaft mit der Initiative Frauen in die Aufsichtsräte. Klar ist: Nur wer gleich-berechtigt vertreten ist, kann auch gleichberechtigte Gesetze und Regelungen durchsetzen.

Ein weiteres Beispiel für aktuelle feministische Bewegungen ist die 2017 initiierte Hashtag-Bewegung #MeToo, die weltweit die Film- und Kulturbranche aufrüttelte. Das Schweigen um sexualisierte Gewalt und Belästigung sollte endlich gebrochen werden, doch noch immer haben viele Betroffene Angst, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Gerade im Kunst- und Kulturbetrieb herrschen sehr ungleiche Geschlechterverhältnisse, Studien zeigen eine stillschweigende Männerquote um 80% auf. Obwohl im Filmbereich ebenso viele Frauen studieren, arbeitet hinterher nur ein Bruchteil im erlernten Beruf. Schauspielerinnen verschwinden ab 30 vom Fernsehschirm, ab 25 von der Kinoleinwand. ProQuote Film setzt sich gegen die Unsichtbarmachung von Frauen* und ihren Geschichten ein. Wenn ihre Geschichten nicht erzählt werden, gibt es auch keine Vorbilder für andere Lebensmodelle. 

Diskussionen um reproduktive Gerechtigkeit - das Recht auf Abtreibung und die Selbstbestimmung über den eignen Körper - sind zentral in weltweiten feministischen Bewegungen. In Deutschland stehen Ärzt*innen vor Gericht, weil sie im Internet angeben, Schwangerschaftsabbrüche durchzuführen. Neutrale Informationsangebote zu Schwangerschaftsabbrüchen gibt es jedoch nicht und es fehlen immer mehr Ärzt*innen, die überhaupt Abbrüche durchführen. Eine dieser Ärzt*innen ist Kristina Hänel, deren Fall Rechtsgeschichte schreiben wird.