Sichtbar und aktiv: Haltung zeigen!

Kennen Sie das? Bei einer Veranstaltung sagt jemand: „Euer Feminismus unterdrückt die Männer. Durch die Quote werden Männer benachteiligt und sind die eigentlichen Verlierer.“ Und Sie als Moderator*in sind sprachlos, weil Ihnen nicht auf Anhieb ein Gegenargument einfällt?

Oder bei einem Elternabend zum Thema „sexuelle Vielfalt“ in der Kita sagt ein Elternteil: „Ihr kümmert euch nur noch um die Belange von Schwulen und anderen Minderheiten und vernachlässigt die Mehrheit“ und erst nach Ende der Veranstaltung fällt Ihnen als Erzieher*in ein, wie Sie hätten reagieren können?

Solche meist abwertend gemeinten Äußerungen nehmen zu und fordern Menschen im Betrieb, in der Politik oder auch im privaten Umfeld heraus, sich zu verhalten und zu positionieren. In Zeiten eines lauter werdenden Rechtspopulismus bzw. autoritären Nationalradikalismus geht es um Deutungshoheit in einer zunehmend polarisierten Öffentlichkeit.

Akteur*innen z.B. aus der Bildungsarbeit, den Medien oder Politik stellt das vor große Herausforderungen. Sie müssen eine Haltung entwickeln, wie sie in ihren Handlungsfeldern mit Menschen umgehen, die offen oder verdeckt antifeministisch, sexistisch, homo- und transfeindlich und/oder rassistisch argumentieren, die Halbwahrheiten und Lügen verbreiten, die gegen „links-grün-versiffte Politik“ hetzen oder Andersdenkende pauschal diffamieren. Und sie müssen Wege dafür finden, wie Dialoge möglich bleiben bzw. werden und produktiv gestaltet werden können.

Der Stiftungsverbund der Heinrich-Böll-Stiftung setzt mit dem Projekt „Sichtbar und aktiv – Haltung zeigen!“ u.a. hier an. In der Workshopreihe „Haltung zeigen – Argumentieren gegen antifeministische Äußerungen“ werden Gender-Wissen und methodische Kompetenzen vermittelt und der Umgang mit antifeministischen Aussagen trainiert.

Für die Gestaltung der Workshops haben wir in Zusammenarbeit mit dem netzwerk Gegenargument ein Methodenhandbuch zusammengestellt, dass Multiplikator*innen, Trainer*innen der politischen Bildung und Aktivist*innen anregen soll, selbst aktiv zu werden.

Das Handbuch zeigt Möglichkeiten auf, wie das Thema „Auseinandersetzung mit Antifeminismus“ methodisch aufbereitet werden kann. Es geht vor allem darum, Menschen in ihrer Auseinandersetzung mit antifeministischen Aussagen zu befähigen, eine eigene Haltung zu entwickeln und diese nach außen zu tragen.

 

 

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
2019
Herausgegeben von
Stiftungsverbund der Heinrich-Böll-Stiftung und dem Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie in der Heinrich-Böll-Stiftung
Sprache der Publikation
Deutsch
Schlagworte